Welpenflegelphase

1. Flegelphase: Konsequenz und Humor sind gefragt

Was tun mit einem Hund, der mitten in der Pubertät steckt und partout nicht mehr das tun will, was er als reizender Junghund gerne und bereitwillig gemacht hat? Der nicht mehr kommt, wenn man ihn ruft, der plötzlich beginnt, mit Artgenossen zu raufen, der das Sofa verteidigt und der die Lust am Hasenjagen ganz neu für sich entdeckt hat? Die meisten Hundehalter raufen sich in dieser Phase verzweifelt die Haare und erkennen ihren eigenen Vierbeiner nicht wieder. Nun ist Konsequenz gefragt – und manchmal auch eine gute Portion Humor!

In der Pubertät wird auch die Bindung zwischen Hund und Menschen gefestigt. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie diese wichtige Zeit entsprechend nutzen und Ihrem Hund nicht mit Strenge und Härte begegnen. Auch wenn es manchmal nervt, wenn er nicht kommt, wenn er soll: Schreien Sie ihn nicht an und werden Sie niemals aggressiv. Ihr Hund braucht gerade jetzt, in dieser auch für ihn chaotischen Zeit, Sicherheit. Strahlen Sie ruhige Souveränität aus. So merkt Ihr Hund, dass er sich auf Sie verlassen kann und Sie schwierige Situationen für ihn meistern können – sehr wichtig für die Mensch-Hund-Bindung.

Wichtig während der Pubertät ist in jedem Fall Konsequenz. Hundehalter mit Vierbeiner in der Flegelphase wissen dies: Ihr Liebling scheint plötzlich alles vergessen zu haben, was man ihm vorher liebe- und mühevoll beigebracht hat. Umso wichtiger ist es nun, dass Sie nicht die Flinte ins Korn werfen und täglich weiter üben und trainieren. Einige Minuten sollten Sie jeden Tag reservieren, um Signalwörter wie „Komm“, „Bleib“, „Sitz“ und „Platz“ weiterhin konsequent zu üben. Experten empfehlen während der Pubertät auf besonders wirksame Motivationshilfen zurückzugreifen: Geben Sie Ihrem Hund ruhig seine absoluten Lieblingsleckerli, wenn er etwas gut gemacht hat, oder setzen Sie sein favorisiertes Spielzeug als kleinen Jackpot ein, wenn die Übung gut geklappt hat. Das motiviert – und Spaß beim Lernen ist gerade auch in der Pubertät sehr wichtig. Ein guter Grundgehorsam, zu dem der Grundstein bereits vor der Pubertät gelegt wurde, kann sich nun auszahlen – denn dieser kann in der Regel mit einiger Konsequenz recht schnell wieder abgerufen werden.

Bei Problemen mit Hundebegegnungen, die in der Pubertät nicht selten ist, versuchen Sie nun Ihren Hund ruhig aus der Situation zu bringen. Nehmen Sie ihn an kurzer Leine und führen ihn wortlos am Artgenossen vorbei. Schreien Sie nicht – dies verstehen manche Hunde als Anfeuerung und „Aufruf zur Schlacht“. Bei Aggressionsproblemen lohnt es sich nun, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit diese sich nicht einschleifen. Auch plötzliche Ängste sind in der Pubertät nicht selten. Trösten und streicheln Sie Ihren Hund nun nicht, sondern vermitteln Sie ihm durch ruhige Gelassenheit, dass alles okay ist.

2. Pubertät: Wenn der Hund nochmal zum Halbstarken wird

Aus dem knuffigen Hundebaby ist ein schlaksiger Vierbeiner geworden, der wie ein zweibeiniger Teenager plötzlich alles in Frage stellt, was die Hundeeltern von ihm verlagen. „Hilfe, Pubertät!“, möchte da so manches geplagte Herrchen oder Frauchen gerne verzweifelt ausrufen. Die erste Phase der Pubertät haben Sie ja schon hinter sich. Nun geht’s in die zweite Runde: Die zweite Pubertät. Aber keine Sorge – auch diese Zeit geht vorüber. Und sie ist sehr wichtig für die Entwicklung Ihres Hundes, denn sie trägt dazu bei, dass der Vierbeiner erwachsen wird und seinen Platz in der Menschen- und Hundewelt findet.

Die erste Pubertät beginnt je nach Rasse zwischen sechs und zwölf Monaten und geht mit der Geschlechtsreife einher. Große Rassen kommen etwas später in die Flegelphase, Hündinnen sind etwas frühreifer als Rüden. Die Hündin wird nun zum ersten Mal läufig, der Rüde beginnt, seinen Lauf zu heben, um zu pinkeln, und findet weibliche Artgnossen auf einmal sehr prickelnd. Außerdem rivalisiert er nun zunehmend auch mit anderen Rüden. Viele Hundehalter merken den Beginn der Pubertät nicht nur an der Geschlechtsreife, sondern an der Tatsache, dass der gute Benimm des vormals braven Vierbeiners auf einmal wie weg geblasen scheint.

Ist diese Zeit glücklich überstanden, atmen die meisten Hundehalter erst einmal auf. Aber es gibt auch noch eine zweite Phase der Pubertät, und zwar zwischen 18 und 24 Monaten. In dieser Zeit reift der Hund seelisch aus, Erziehungsfehler werden nun besonders deutlich: Der Vierbeiner testet noch einmal seine Grenzen aus und ist bestrebt, seinen Platz in der Hunde-, aber auch in der Menschenwelt zu finden. Diese zweite Phase der Pubertät nennt man auch Angstphase. Viele Tiere sind nämlich nun so sensibel wie ein rohes Ei. Manche entwickeln plötzliche Ängste und sind in dieser Zeit sehr geräuschempfindlich. Gleichzeitig treten viele Hunde in der zweiten Pubertät noch einmal richtig halbstark auf. Sie können plötzlich aggressiv auf Artgenossen reagieren und Rangordnungskämpfe austragen. Wichtig ist daher, dem Hund weiterhin mit liebevoller Konsequenz zu begegnen und ihm auch Grenzen aufzuzeigen. Nicht mit Härte, sondern mit Fingerspitzengefühl. Seien Sie sich sicher: Auch diese zweite Pubertät geht vorbei, so wie sie gekommen ist!

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